Schmuck von Künstlerinnen
Mit „Von Louise Bourgeois bis Yoko Ono. Schmuck von Künstlerinnen“ zeigt das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) erstmals in Deutschland eine Sonderausstellung speziell zu Schmuckentwürfen von bildenden Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts. Präsentiert werden 113 Arbeiten von 45 international bedeutenden Künstlerinnen. Die Werke geben einen Einblick in die Kunstströmungen von den 1920er Jahren bis heute – von Meret Oppenheim und Aube Elléouet, den Ikonen der surrealistischen Bewegung, bis hin zur gefeierten Konzeptkunst von Alicja Kwade. Sie spiegeln künstlerische Zeitströmungen und eröffnen gleichzeitig überraschende Perspektiven auf das Œuvre der einzelnen Künstlerinnen. Jede der ausgestellten Arbeiten verdichtet eine künstlerische Vision zu einem tragbaren Statement. Formal bestechen manche Stücke durch ihre reduzierte Ästhetik, andere durch expressive, skulpturale Präsenz oder spielerischen Humor.
Die von Dr. Petra Hesse (Direktorin, MAKK) und Lena Hoppe (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, MAKK) kuratierte Ausstellung richtet den Fokus bewusst auf weibliche Positionen und bricht mit der männlich dominierten Wahrnehmung des avantgardistischen Künstlerschmucks des 20. und 21. Jahrhunderts.
In der Ausstellung vertreten sind: Lynda Benglis, Pierrette Bloch, Barbara Bloom, Katinka Bock, Louise Bourgeois, Helen Britton, Barbara Chase-Riboud, Claudia Comte, Sheila Concari, Sonia Delaunay-Terk, Nathalia Edenmont, Aube Elléouët, Claire Falkenstein, Ruth Francken, Marcia Grostein, Jenny Holzer, Rebecca Horn, Annabelle d’Huart, Leiko Ikemura, Margit Jäschke, Jacqueline de Jong, Alicja Kwade, Claude Lalanne, Liliane Lijn, Rita McBride, Blanca Muños, Brigitte Nahon, E. R. Nele, Louise Nevelson, Michele Oka Doner, Yoko Ono, Meret Oppenheim, Françoise Pétrovitch, Armelle de Sainte Marie, Niki de Saint Phalle, Elodie Seguin, Maïlys Seydoux-Dumas, Kiki Smith, Sophie Taeuber-Arp, Dorothea Tanning, Rosemarie Trockel, Paloma Varga Weisz, Sophia Vari, Joana Vasconcelos und Zhou Yiyan.
Schmuck als Medium künstlerischen Ausdrucks übersetzt konzeptionelle Ansätze, aber auch persönliche Erfahrungen sowie emotionale Prozesse in eine tragbare Form. Abseits materieller Wertvorstellungen werden Themen wie Identität, Körperlichkeit, Erinnerung und gesellschaftliche Rollenbilder verhandelt – mal spielerisch, mal poetisch oder auch provozierend. Schmuck erscheint so nicht als Zierde oder Statussymbol, sondern als persönliche, intime Ausdrucksform.
Zugleich spiegelt sich in vielen Arbeiten das Interesse der Künstlerinnen am Experimentieren mit Materialien und künstlerischen Techniken wider: Durch das Ausloten von Materialeigenschaften, das Kombinieren unkonventioneller Werkstoffe oder das Erproben neuer Fertigungsmethoden erweitern sie die ästhetischen und konzeptuellen Grenzen des Mediums.
Ob von eigener Hand oder renommierten Kunsthandwerker*innen als Unikate oder in kleinen Editionen gefertigt, die gezeigten Arbeiten stehen immer in einem engen Zusammenhang mit der individuellen künstlerischen Praxis ihrer Urheberin und erweitern ihr Œuvre um eine performative Dimension.
Die Ausstellung lädt dazu ein, das Verhältnis zwischen Kunst, Körper und Identität neu zu betrachten und das Potenzial tragbarer Kunstwerke als universelle Form ästhetischer und emotionaler Kommunikation zu erkunden. In der Vielfalt der Ansätze offenbart sich ein facettenreiches Panorama kreativer Selbstbehauptung und gestalterischer Freiheit, das den Schmuck über Zeiten, Kulturen und Konventionen hinweg als künstlerisches Medium definiert.
Termin
21.11.2025 bis 26.04.2026
Ort
MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln, An d. Rechtschule 7, 50667 Köln
Kosten
Eintritt: 7 € / ermäßigt 4 €